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Wenn die Knochen brechen

Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2024 Erstmals publiziert am 15. Februar 2024

Osteoporose ist kein Schicksal. Personen mit einem erhöhten Risiko können Massnahmen dagegen ergreifen.

Zwar können auch Männer im fortgeschrittenen Alter von Osteoporose betroffen sein, dennoch sind es vor allem Frauen, die daran leiden. Rund 30 Prozent der Frauen entwickeln nach den Wechseljahren eine Osteoporose. «Osteoporose ist aber nicht nur eine Krankheit von Frauen und alten Menschen», sagt Diana Frey, Oberärztin in der Klinik für Rheumatologie und Leiterin des Osteoporose-Zentrums am USZ.

In der Schweiz waren im Jahr 2020 rund 530’000 Menschen an Osteoporose erkrankt. «82’000 von ihnen brechen sich jedes Jahr einen Knochen», ergänzt die Rheumatologin. Die Tendenz sei steigend, denn die Bevölkerung wird immer älter, und die Menschen bleiben länger aktiv. Ein Hüftbruch oder Wirbelbrüche als Folge eines Sturzes können einen erheblichen Einfluss auf den Alltag der Betroffenen haben. Schwere Verletzungen führen zu hohen Kosten für die Volkswirtschaft und einer eingeschränkten Lebensqualität für die Patienten.

Poröse, instabile Knochen

Bei Frauen beginnt zum Zeitpunkt der Wechseljahre der natürliche Alterungsprozess der Knochen. Bei einer Osteoporose verlieren Betroffene zu viel Knochenmasse in kurzer Zeit. Die Knochen werden porös, instabil und können dadurch schon bei geringer Belastung brechen. «Es gibt auch genetische Komponenten, die zu einer verminderten Knochendichte führen können», sagt Carolina Diaz, Oberärztin und stellvertretende Leiterin des Osteoporose-Zentrums. Eine frühe Menopause bei einer Frau beispielsweise ist ein solcher Risikofaktor, der nicht beeinflusst werden kann. Aber auch verschiedene Krankheiten oder Nebenwirkungen von Medikamenten können zu einem Verlust der Knochendichte führen. Dennoch, erklärt Carolina Diaz, lasse sich das Risiko, an einer Osteoporose zu erkranken, reduzieren. Die Spezialistin für Osteoporose weist auf Präventionsmassnahmen hin wie etwa eine gesunde Ernährung, ein Gewicht, das nicht unter einen BMI von 20 fällt, regelmässige körperliche Aktivität, genügend Vitamin D, der Verzicht auf Nikotin und ein mässiger Alkoholkonsum.

Eiweiss, Kalzium und Vitamin D

Mineralsalze machen den Knochen hart und widerstandsfähig, Kollagenfasern elastisch und biegsam. Um diesen Zustand möglichst lange zu erhalten, kann die richtige Ernährung helfen. «Vieles kann man damit erreichen», bestätigt Diana Frey. Und reicht das nicht, lassen sich Nährstoffe oder Vitamine in Form von Tropfen, Tabletten oder Infusionen substituieren. Auch das wichtige Eiweiss, das die Muskeln stärkt und hilft, die Auswirkungen einer Osteoporose zu bekämpfen, kann über die Ernährung aufgenommen werden. «Achten Sie vor allem auf ausreichend Eiweiss, Kalzium und Vitamin D», rät die Spezialistin. Eine weitere wichtige Massnahme für den Erhalt der Knochendichte ist Bewegung. Voraussetzung sind regelmässige Aktivitäten wie zum Beispiel zügiges Gehen, Tanzen, Joggen oder Tennisspielen. Fachpersonen empfehlen Betroffenen zudem Krafttraining, Übungen für das Gleichgewicht und Sonnenlicht.

Breite Palette an Medikamenten

Bei an Osteoporose erkrankten Menschen ist das Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau der Knochendichte gestört. Um insbesondere das Risiko eines Bruchs zu reduzieren, können Fachpersonen heute auf eine sehr breite Palette von Medikamenten zurückgreifen. Welches Medikament im einzelnen Fall geeignet ist, wird im Gespräch zwischen Ärztin und Patientin festgelegt.

Zuständige Fachpersonen

Diana Frey, KD Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Rheumatologie

Tel. +41 44 255 26 87
Spezialgebiete: Osteologie, Leitung Clinical Trials

Verantwortlicher Fachbereich