Herzrhythmusstörungen können harmlos, aber auch gefährlich sein. Schlägt das Herz nur wenige Sekunden zu schnell oder zu langsam, ist meistens keine Behandlung nötig.
Bei einer Herzrhythmusstörung schlägt das Herz entweder zu schnell, zu langsam oder unregelmässig. Es kommt zwar auch bei gesunden Menschen vor, dass die normale Herzschlagfolge gelegentlich durcheinandergerät – treten die Herzrhythmusstörungen jedoch im Zusammenhang mit einer angeborenen Veränderung auf oder infolge einer Erkrankung, können sie gefährlich werden.
Herzrhythmusstörungen entstehen, wenn die Erregungsbildung oder -leitung im Herzen aus dem Gleichgewicht gerät. Man muss dabei zwischen normalen und krankhaften Veränderungen unterscheiden: Auch körperliche Anstrengung, zum Beispiel beim Sport, kann den Herzschlag beschleunigen – Ärzte und Ärztinnen sprechen in diesem Fall nicht von einer Herzrhythmusstörung.
Es gibt mehrere Formen von Herzrhythmusstörungen:
Wir finden anhand einer eingehenden Untersuchung heraus, welche Art der Herzrhythmusstörung vorliegt.
Das Herz übernimmt eine sehr wichtige Aufgabe: Es stellt die Sauerstoffversorgung aller Organe und Zellen sicher, indem es mehrere tausend Liter Blut pro Tag durch den Kreislauf pumpt. Normalerweise schlägt es etwa 60 bis 100 Mal pro Minute. Wenn die betroffene Person gerade einer körperlichen oder psychischen Belastung ausgesetzt ist, können es auch mehr Schläge sein. Das menschliche Herz schlägt circa drei Milliarden Mal in einem langen Leben.
Allerdings gibt es Abweichungen: Bei Ausdauersportlern und Ausdauersportlerinnen, die regelmässig trainieren, ist der Puls im Ruhezustand generell niedriger. Ihr Herz ist so kräftig, dass weniger Schläge ausreichen, um ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Hier liegen auch bei deutlich weniger als 60 Schlägen normalerweise keine krankhaften Veränderungen vor.
Häufig liegt ausgeprägten Herzrhythmusstörungen eine Erkrankung zugrunde. Mögliche zugrundeliegende Herzerkrankungen:
Es gibt viele weitere Krankheiten, die vermeintlich zunächst nichts mit dem Herzen zu tun haben, es aber doch beeinträchtigen können. Dazu zählen:
Auch der Lebensstil kann sich auf den Herzschlag auswirken. Wer zu viel Kaffee oder Alkohol trinkt, oder im Dauerstress ist, kann Herzrhythmusstörungen entwickeln. Manche organischen Grunderkrankungen verstärken durch den zusätzlichen Stress möglicherweise Herzprobleme. Auch Medikamente, die Sie wegen einer anderen Erkrankung einnehmen, führen möglicherweise als Nebenwirkung zu Herzrhythmusstörungen. Deshalb werden wir Sie bei der Diagnostik fragen, ob Sie momentan Arzneimittel einnehmen. Darüber hinaus können durch Drogenkonsum ebenfalls bedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten.
Der sogenannte Sinusknoten gilt als natürlicher Herzschrittmacher. Er setzt die elektrischen Erregungen in Gang, die das Herz schlagen lassen. Vom Sinusknoten breiten sich die Impulse über die Vorhöfe und das ganze Herz aus. Schädigungen am Sinusknoten haben weitreichende Folgen, da sie die regelmässigen Schläge des Herzens aus dem Takt bringen können.
Genauso kann eine Störung im sogenannten Reizleitungssystem zu Herzrhythmusstörungen führen. Dieses System ist für die Weiterleitung der Impulse vom Sinusknoten zu den Herzmuskelzellen zuständig.
Herzrhythmusstörungen haben viele Gesichter. Manche betroffene Personen bemerken sie kaum und machen sich daher keine Sorgen. Das gilt ist vor allem dann, wenn das Herz nur hin und wieder langsamer oder schneller als üblich schlägt und die Veränderungen minimal sind. Ein Herzschlag, der sehr unregelmässig ist, kann dagegen schon als bedrohlich empfunden werden.
Typische Zeichen einer Herzrhythmusstörung sind:
Neben den unregelmässigen Herzschlägen können weitere Beschwerden auftreten. Welche Symptome im Einzelfall entstehen, hängt von der Art der Herzrhythmusstörung ab.
Schlägt das Herz zu langsam, wird der Körper nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Dieser Mangel kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Zum Beispiel durch
Schlägt das Herz zu schnell, führt das zu ähnlichen Symptomen wie bei einem zu langsamen Herzschlag. Man fühlt sich möglicherweise ebenfalls schwach und schwindlig und es kann auch zu Bewusstlosigkeit kommen. Zusätzlich verspüren manche Betroffene auch eine verstärkte Nervosität. Das Herz klopft stark oder rast sogar.
Wer häufiger Symptome dieser Art hat, sollte uns aufsuchen. Auch wenn die Beschwerden länger anhalten, müssen wir klären, welche Ursachen hinter den Herzrhythmusstörungen stecken. Manchmal sind sie harmlos, aber sie können auch Anzeichen behandlungsbedürftiger Krankheiten sein.
Zunächst werden wir Sie nach Symptomen und Vorerkrankungen fragen (Anamnese). Danach werden wir Sie untersuchen, um zu überprüfen, ob Sie eine Herzrhythmusstörung haben. Dabei geht es auch darum, die Ursache und mögliche Folgen zu erkennen. Folgende Untersuchungsmethoden können wir einsetzen:
Mit einem gesunden Lebensstil verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, eine Herzrhythmusstörung zu entwickeln. Gleichzeitig können Sie so das Risiko für viele weitere Erkrankungen senken und auch Ihren allgemeinen Gesundheitszustand verbessern.
Das können Sie selbst für Ihre Herzgesundheit tun:
Herzrhythmusstörungen machen sich vor allem dann bemerkbar, wenn sie besonders ausgeprägt sind und dauerhaft auftreten. Ist das der Fall, spüren Sie in der Regel selbst, wie Ihr Herz immer wieder aus dem Takt gerät. Kommen Sie zu uns und lassen Sie klären, was die Symptome bedeuten und ob sie behandelt werden müssen.
Die Prognose der Herzrhythmusstörungen hängt davon ab, welche Ursache zu den Beschwerden geführt hat. Eine ernste Herzerkrankung, wie zum Beispiel eine Herzschwäche, kann zu schweren Komplikationen wie lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Wir werden mit einer entsprechenden Therapie verhindern, dass dies auftritt.
Auch Menschen mit einem gesunden Herzen nehmen immer wieder wahr, dass ihr Herz ungewöhnlich schlägt. Das ist nicht weiter beunruhigend und bedarf keiner Behandlung.
Eine Therapie ist sinnvoll, wenn der Herzrhythmusstörung bestimmte Krankheiten zugrunde liegen. Liegt beispielsweise eine Herzinsuffizienz den Symptomen zugrunde, besteht die Gefahr eines plötzlichen Herztods. In diesem Fall ist eine sofortige Behandlung erforderlich. Dasselbe gilt, wenn die Symptome der Herzrhythmusstörung so stark sind, dass sie Ihren Alltag beeinflussen und immer wieder Schwindelattacken auftreten oder das Herz gefühlt bis zum Hals schlägt.
Bei einem operativen Eingriff wird vom Institut für Anästhesiologie das individuell auf Sie angepasste Anästhesie-Verfahren ausgewählt.
Wir bieten Personen mit Rhythmusstörungen des Herzens einen einfachen und schnellen Zugang zu einer Erstkonsultation oder qualifizierten Zweitmeinung. Melden Sie sich noch heute direkt für unsere Sprechstunde für Rhythmusstörungen an.