Hautärztin untersucht Muttermal

Hautkrebs – Symptome und Behandlungen

Die Haut ist mit etwa 1.8 Quadratmetern Fläche das grösste Organ des Menschen. Sie erfüllt unterschiedliche Aufgaben: Sie reguliert die Körpertemperatur, aktiviert das Immunsystem, schützt den Körper vor Wasserverlust und vor Umwelteinflüssen wie Kälte, Keimen oder UV-Strahlen. UV-Strahlen sind unter anderem der wichtigste Auslöser für alle Hautkrebs-Formen.

Arten von Hautkrebs

Der Begriff Hautkrebs bezeichnet verschiedene bösartige Hauttumore. Am häufigsten ist der weisse Hautkrebs, zu dem das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Spinozelluäre Karzinom (Spinaliom) zählen. Seltener, aber oft bösartiger, ist der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom).

Hautkrebs kann gefährlich sein, wenn er Metastasen bildet oder in wichtige Organe hineinwächst. Deshalb gilt für alle Typen: Bei frühzeitiger Entdeckung und Behandlung sind die Heilungschancen bei Hautkrebs gut.

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Wie Hautkrebs entsteht

Hautkrebs kann grundsätzlich an allen Stellen am Körper vorkommen. Besonders der weisse Hautkrebs tritt häufig an sonnenexponierten Stellen auf dem Gesicht wie Nasenrücken, Stirn, Ohren, Unterlippe, oder an Hals, Unterarmen, Fuss- und Handrücken auf.

Nicht nur zu viel Sonne auf der Haut kann Hautkrebs auslösen. Vor allem die chronische Exposition am Tageslicht (Lebenszeitstunden draussen) löst in höherem Alter den weissen Hautkrebs aus.

Weitere Risikofaktoren für einzelne oder alle Formen von Hautkrebs sind:

  • Häufige Besuche im Solarium
  • Viele Pigmentflecken / Muttermale (schwarzer Hautkrebs)
  • Heller Hauttyp
  • Frühere Hautkrebserkrankung beziehungsweise Fälle von Hautkrebs in der Familie
  • Geschwächtes Immunsystem – etwa aufgrund von Erkrankungen wie HIV oder Medikamenten, wie sie nach einer Organtransplantation verabreicht werden (Spinozelluäres Karzinom)
  • Kontakt mit krebsfördernden Stoffen wie Teer (in Zigarettenrauch) oder Arsen (Basalzellkarzinom)
  • Chronische Hautentzündungen wie beim «offenen Bein» (Spinozelluläres Karzinom)
  • Seltene Erbkrankheiten wie Xeroderma pigmentosum oder Basalzell-Nävus-Syndrom

Wie erkenne ich Hautkrebs?

Um schwarzen Hautkrebs zu erkennen, kann man sich an der ABCD-Regel orientieren:

  • Asymmetrie: Hautkrebs ist meist unregelmässig geformt.
  • Begrenzung: Hautkrebs ist unregelmässig begrenzt, hat also einen fransigen, unscharfen oder zackigen Rand.
  • Color (Farbe): Wenn sich ein gesunder Pigmentfleck zu Hautkrebs entwickelt, verändert sich meist die Färbung. Typisch ist dann eine dunkle, ungleichmässige (fleckige) Färbung. Manchmal ist Hautkrebs auch ungewöhnlich gefärbt, zum Beispiel bläulich, weiss oder hautfarben.
  • Dynamik: Ein gesunder Pigmentfleck bleibt mehr oder weniger gleich, während sich Hautkrebs in Grösse, Farbe, Form oder Dicke verändert. Die Veränderungen gehen meist langsam vonstatten.

Achtung: Nicht immer sind bei Hautkrebs alle diese Merkmale erfüllt! Bezüglich weissem Hautkrebs sind Krusten oder Wunden verdächtig, die nicht innerhalb von 4 Wochen abheilen.

Hautkrebs früh erkennen und behandeln

Wie beuge ich Hautkrebs vor?

Akute Sonneneinstrahlung und ein daraus resultierender Sonnenbrand kann die Haut nachhaltig schädigen und Hautkrebs fördern. Ebenso ist eine chronische Exposition am Tageslicht auch bei bewölktem Wetter oder im Schatten verantwortlich für den weissen Hautkrebs im Alter. Beachtet man folgende Regeln, kann die Haut gut vor zu viel Sonne und vor Hautkrebs geschützt werden:

  • Nicht in die Sonne liegen, um braun zu werden. Die Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr meiden. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung am stärksten. Dichte Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen sowie unbedeckte Körperstellen mit Sonnencreme schützen.
  • Nur Sonnencremes mit einem hohen oder sehr hohen Lichtschutzfaktor (LSF 30 – 50) verwenden. Wichtig ist auch, dass die Sonnencreme gut im UVA-Bereich schützt.
  • Die Haut auch schützen, wenn es bewölkt ist oder wenn man sich im Schatten aufhält. Die UV-Strahlen machen keinen Halt vor Wolken. Rund 50 Prozent der Strahlen erreichen die Haut wegen der Lichtreflexionen auch dort.
  • Bei Kinderhaut gilt die höchste Vorsichtsstufe. Sie hat noch fast keinen natürlichen Sonnenschutz und ist extrem empfindlich. Kinder unter zwei Jahren sollten gar nicht der Sonne ausgesetzt sein. Später nur mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und Hut.

So wird Hautkrebs behandelt

Nach einer gründlichen Untersuchung gibt es verschiedene Behandlungsmethoden bei Hautkrebs: Chirurgische Entfernung, systemische Therapie (medikamentös) oder photodynamische Therapien. Welche Therapie eingesetzt wird, hängt von der Hautkrebsart ab.

Häufig kommen kombinierte Behandlungen zum Einsatz. Nach der Behandlung finden regelmässige Nachkontrollen bei der Dermatologin oder dem Dermatologen statt, um frühzeitig zu erkennen, falls sich erneut ein Krebs gebildet hat

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Interdisziplinäre Behandlung

Am USZ gibt es für die verschiedenen Hautkrebstypen je ein spezialisiertes Team. Eine Spezialität der Dermatologie des USZ ist die Entfernung von weissem Hautkrebs durch die sogenannte Mohs Chirurgie: Dabei wird der Tumor mit relativ knappem Abstand herausgeschnitten, worauf das Gewebestück an den Schnitträndern sofort mikroskopisch untersucht wird. Finden sich Tumorreste, wird an dieser Stelle weiteres Gewebe entfernt. Diese Schritte werden wiederholt, bis keine Tumorreste mehr gefunden werden.

Das Vorgehen hat zwei entscheidende Vorteile: Erstens kommt es viel seltener zu Rückfällen: statt rund fünf bis 25 Prozent der Patientinnen und Patienten (je nach Tumorart) müssen nur noch ein bis fünf Prozent später wegen eines Rückfalls erneut operiert werden. Zweitens ist das ästhetische Resultat besser, da nur so viel Gewebe entfernt wird wie nötig.

Falls der weisse Hautkrebs schon so gross ist, dass er chirurgisch nicht mehr behandelbar ist oder bereits Metastasen (Ableger) gebildet hat, können auch Medikamente notwendig werden oder eine Strahlentherapie (oder Kombinationen). Beim Basalzellkarzinom gibt es die gezielte Therapie mittels smoothened inhibitoren (Tabletten), beim Spinozellulären Karzinom ist mittlerweile auch die Immuntherapie mit anti PD1 zugelassen.

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Dermatologische Klinik
Universitätsspital Zürich
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